Potenziale
In Deutschland wachsen jährlich 122 Mio. Tonnen Holz nach[10] von denen der größte Teil zu längerlebigen Holzprodukten verarbeitet wird. An Totholz liegen z.Z. ca. 224 Mio. Tonnen[11] über alle Altersstufen verteilt, in den Wäldern. Forstleute müßten unter den Randbedingungen zum optimalen Wachstum der Bäume, zu wirtschaftlicher Nutzung und zum potenziellen Brandrisiko von Fall zu Fall über die Entnahme zur Verbringung entscheiden. Die Gesamtmenge für die Entnahme richtet sich vor allem aber stark danach, wieviel Schad- und Käferholz anfällt, welches ja auch jetzt schon zum größten Teil zur Verbrennung abtransportiert wird.
Unabhängig davon werden marktwirtschaftliche Mechanismen über die Verwendung entscheiden. Holzhackschnitzel, wie sie beim Freifräsen von Waldwegen oder Autobahnböschungen anfallen und an Ort und Stelle verstreut werden, dürften zukünftig auch schon bei einem geringen CO2-Preis gesammelt und verbracht werden. Ast- und Heckenschnitt aus der Garten-, Park- und Landschaftspflege sind eh ein ideales Verbringungsmaterial. Bei Holzpellets und anderem Brennholz dürften die Volumina mit der Zeit zu Gunsten der Verbringung zurück gehen.
Neben der Umwidmung der Verwendung würde das insgesamt vorhandene Holzpotenzial auch dadurch steigen, dass vermehrt neue, schnellwachsende Bäume angepflanzt werden. Je nach Boden- und Umgebungsbedingungen wachsen z.B. Paulownien ca. 3 mal so schnell wie Fichten [12]. Und last but not least sind aus der Landwirtschaft neue Beiträge zu erwarten. Dort werden z.Z. in Deutschland noch ca. 2,4 Mio. Hektar Raps und Mais zur Produktion von Biotreibstoffen angebaut[13]. Mit zunehmender Elektromobilität gibt es dafür keine Verwendung mehr. Ist absehbar, dass der Preis für die Verbringung von Holz mit der CO2-Steuer weiter steigt, entsteht hier eine lukrative Alternative für die ohnehin arg gebeutelten Landwirte. Insgesamt ist zu prüfen, welche sonstigen Pflanzen schnell größere Mengen CO2 absorbieren und ebenso wie Holz anaerob verbracht werden könnten.
Das weitaus größere Klimaschutzpotenzial ergibt sich aus der Pyrolyse von Altholz. Hiervon fallen auch ohne Überschwemmungskatastrophen schon jetzt erhebliche Mengen an. Grob geschätzt kann man davon ausgehen, dass alles in der Vergangenheit bereits verarbeitete Holz irgendwann entsorgt wird und somit auch zur pyrolytischen Verarbeitung zur Verfügung steht. Nun läuft es auf eine politische Entscheidung hinaus, welcher Anteil davon auch weiterhin zur Energiegewinnung verbrannt bzw. zum Schutz des Klimas und zur Verbesserung der Böden konserviert wird. Auf jeden Fall ist die Pyrolyse eine ideale Maßnahme, Städten, Gemeinden, Regionen und ganzen Ländern zu einer negativen CO2-Bilanz zu verhelfen. Wie die Hersteller von Pyrolyseanlagen hervorheben, lassen sich mit ihren Anlagen eine ganze Reihe weiterer, kohlenstoffhaltige Materialien (Kunststoff, Autoreifen, Klärschlämme etc.) verarbeiten[14], wodurch der CO2-Ausstoß ebenfalls vermindert wird.
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