FAQ's

Fragen und Antworten
Fragen und Antworten
Jeder neue Lösungsansatz wirft Fragen auf.

Die wichtigsten und häufigsten haben wir hier zusammengetragen und mit unseren Antworten hinterlegt.

Weitere neue Fragen sowie ergänzende Antworten nehmen wir gerne mit auf.

Befördert die Holzsequestrierung nicht die Weiternutzung fossiler Brennstoffe?
  • Die Natur macht keinen Unterschied, woher das CO2 stammt, sondern nur wie viel davon in der Luft vorhanden ist. Daher wäre es am besten, beides zu machen: Die Nutzung fossiler Brennstoffe reduzieren UND Kohlenstoff anaerob verbringen.
  • Da der Ausstieg aus der Kohleverstromung beschlossen ist, kann er auch mit der anaeroben Kohlenstoffverbringung nicht verlängert werden.
  • Solange noch fossile Brennstoffe gefördert und z.B. zu Kunststoffen verarbeitet werden, wird zusätzlich CO2 in die Atmosphäre gelangen. Mit Karbon-Senken wird der Anteil reduziert.
  • Aufgrund von Restemissionen (Landwirtschaft und gewisse chemische Prozesse, wie die Zementherstellung) wird selbst dann CO2 in die Luft entweichen, wenn keine fossilen Brennstoffe mehr gefördert werden. Dazu werden Karbon-Senken benötigt.
  • Sollten die Temperaturen soweit steigen, dass Moore weiter austrocknen und große Permafrostgebiete auftauen, kann das dann entweichende CO2 nur durch aktive und umfangreiche Karbon-Senken wieder reduziert werden.

Entstehen bei anaerob verbrachtem Holz durch bakterielle Prozesse Methan und Lachgas?
  • Die Entstehung von Methan und Lachgas durch bakterielle und andere mikrobiologische Prozesse kann tatsächlich nicht ausgeschlossen werden. Solche Vorgänge finden nicht nur bei im Erdreich verbrachtem Holz, sondern auch bei der normalen Humusbildung auf der Erdoberfläche statt. Bisher gibt es keinen Grund zur Annahme, dass die Aktivitäten unterhalb der Erdoberfläche stärker ausgeprägt sind, als diejenigen, die sich auf ihr vollziehen. Es darf eher damit gerechnet werden, dass derartige bio-chemische Prozesse bei anaerober Verbringung deutlich geringer ins Gewicht fallen.
  • Pro Zeiteinheit dürfte im Zuge der Verbringung nicht (wesentlich) mehr Methan und Lachgas entstehen als wenn das Holz auf natürlichem Wege verrottet.
  • Solange wie die Versiegelung besteht, wird solches Gas kaum entweichen.
  • Aufgrund von Restemissionen (Landwirtschaft und gewisse chemische Prozesse, wie die Zementherstellung) wird selbst dann CO2 in die Luft entweichen, wenn keine fossilen Brennstoffe mehr gefördert werden. Für den Abbau werden Karbon-Senken benötigt.
  • Insgesamt dürfte die Klimagasbilanz positiv ausfallen - insbesondere innerhalb der nächsten 200-500 Jahre, so dass wir uns hiermit Zeit verschaffen.

Kann überhaupt gewährleistet werden, dass nach der Verbringung kein CO2 austritt?
  • Ja. Archäologen stoßen immer wieder auf alte, im Erdreich konservierte und sehr gut erhaltene Hölzer. Diese sind ein Beweis dafür, dass es möglich ist, Holz so zu verbringen, dass sich der Kohlenstoff nicht mit Sauerstoff zu CO2 verbindet und entweicht.
  • Für die Berechnung der Verrottungszeiten von Holz im Erdreich nutzen Friedhöfe eine vielfach erprobte Software[17] der Firma Entera.
  • Zur Konservierung von Holz braucht es am besten ein Feuchtboden-Milieu. Lehm- und Sinterschichten sowie fluffige Böden sind gut geeignet für eine lange Verrottungsdauer.
  • Ideal wäre die Verbringung in Tagebauen unter einer (moderat) dicken Schicht Lehm, die anschließend überflutet wird, wie es z.B. bei einem Moor oder einer rekultivierten Wasserlandschaft der Fall ist.

Wäre es nicht das Beste, klimaneutrales Holz zur Energieerzeugung zu verwenden?
  • Holz ist nur klimaneutral, solange es als haltbares Produkt vorliegt. Sobald es verbrennt oder verrottet, gelangt CO2 in die Luft.
  • Für den CO2-Gehalt der Atmosphäre und für die damit einhergehende Erderwärmung, ist es egal aus welcher Quelle das Kohlendioxid stammt.
  • Es nicht zur Energieerzeugung zu verwenden, sondern zu verbringen lässt die Nachfrage nach anderen Energieträgern ansteigen und bewirkt so einen Preisanstieg bei fossilien Brennstoffen. Diese Verteuerung macht die Nutzung von regenerativen Energien attraktiver.
  • Ist ein Land, eine Region oder eine Kommune klimaneutral geworden, können Verbringung und Pyrolyse dafür sorgen, dass der betreffende Landstrich CO2-negativ wird, und so einen Ausgleich für dann anderorts noch immer entstehende, positive Emissionen leistet.
  • Aufgrund der Kohlendioxid-Absorption von wachsenden Bäumen, ist dies die Sequestrierung von Holz wohl beste Möglichkeit, die Klimasünden der Vergangenheit wieder ein Stück weit rückgängig zumachen.

Gibt es nicht andere Pflanzen, die besser zur CO2-Absorption geeignet sind als Holz?
  • Das ist schon möglich, hängt aber von den lokalen Wachstumsbedingungen ab. Keine Pflanzenart wächst überall gleich gut. Und selbst wenn es eine solch optimal wachsende Pflanze gäbe, würde man sich mit dem Anbau einer Monokultur keinen Gefallen tun.
  • Holz ist in Form von Schad- und Totholz schon jetzt mehr als genug vorhanden. Ließe sich die vorhandene Gesamtmenge kurzfristig verbringen, wäre damit schon ein ganz beträchtlicher Klimaschutzeffekt verbunden.
  • Wäre es darüber hinaus auch noch möglich, sämtliches Altholz pyrolytisch zu konservieren, entsprächen beide Maßnahmen zusammen in etwa der Menge an Holz, die in unseren Wäldern jährlich nachwächst.
  • Um die CO2-Absorption stärker zu fördern, würde sich die Anpflanzung von schnellwachsenden Bäumen dringend empfehlen. Pro Flächen- und Zeiteinheit wird z.B. von Paulownien[12] bis zu 3 mal mehr Kohlendioxid absorbiert, als von wie Fichten.
  • Wälder brauchen weniger Pflege als bepflanzte Felder und haben nur in den ersten 2 Jahren einen höheren Pflegeaufwand gegenüber anderen Feldpflanzen.

Können wir wirklich noch aufbrauchbare Klimaschutzmaßnahmen verzichten?
  • Nein! Leisten können wir uns den Verzicht auf die Verbringung und Pyrolysierung von Holz tatsächlich nicht mehr, denn kein vom IPCC durchgespieltes Szenario zur Erreichung des 1,5° Zieles kommt noch ohne negative Emissionen aus. Von Bäumen absorbiertes CO2 kann nur dann als echte negative Emission gerechnet werden, wenn der so gebundene Kohlenstoff dauerhaft gebunden bleibt und nicht wieder als Kohlendioxid in die Luft entweicht. Aber vermutlich wird diese Erkenntnis allein nicht reichen.
  • Vielmehr ist es die Frage, ob wir, d.h. unsere Gesellschaften, es wollen und zeitnah bewerkstelligt bekommen.
  • Es steht zu befürchten, dass sich noch immer viel zu viele Personen selbst der Nächste sind und die Konsequenzen aus ihrem Nicht-Handeln - trotz der schon jetzt auftretenden Wetterextreme - weitgehend ausblenden.
  • Doch je mehr Menschen anders denken und sich für den Klimaschutz engagieren, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich auch die noch Unentschlossenen nicht mehr vorhalten lassen wollen, bei Zeiten nicht alles getan zu haben, was ihnen möglich war.

Bewirkt der Albedo-Effekt der dunklen Bäume eine stärkere Erwärmung?
  • In der Tat bewirkt das dunkle Grün der Blätter im Verhältnis zu vielen anderen Oberflächen eine geringere Lichtreflexion[16] und damit also eine erhöhte Energieaufnahme.
  • Allerdings muss der Albedo-Effekt des Waldes im Verhältnis zu anderen Flächen gesehen werden. Da alle Flächen Strahlung absorbieren, kommt es nur auf die Differenz an.
  • Werden Bäume z.B. dort neu gepflanzt, wo vorher ein braun-schwarzer Ackerboden war, ist der Unterschied geringer, als wenn Bäume auf einem hellen Untergrund gesetzt werden.
  • Daneben muss stets die gesamte CO2-Bilanz betrachtet werden, also auch die Tatsache, dass landwirtschaftlich genutzter Boden zusätzlich Kohlendioxid emitiert, während Waldboden CO2 aufnimmt und speichert.
  • Eine gesamtheitlich quantitative Ermittlung des Albedo-Effekts von neu gepflanzten Bäumen ist aufgrund der Schwankungsbreiten der vielen variablen Parameter schwierig zu ermitteln.
  • Der Wald wandelt einen Teil davon in chemische Energie um, so dass nicht die gesamte eingestrahlte Energie in Wärme transformiert wird.
  • Der wohl größte energierelevante Effekt eines Waldes ist die Verdunstungsenthalpie. Für die Verdunstung von Wasser über das Blattwerk wird viel Energie benötigt, die dann in Form von Wasserdampf in die Luft gelangt, sich so verteilt und ggf. wieder ins Weltall abgestrahlt werden kann. Im Gegensatz zu hellen, aber nicht- transperierenden Flächen heizen sich Wälder nicht auf. Dass es dort deutlich kühler ist als selbst an schattigen Plätzen in den Hochhausschluchten unserer Innenstädte, ist wahrlich keine Sensation.
  • Ansonsten sind alternative Möglichkeiten für die Generierung von negativen Emissionen begrenzt, soll heißen, dass wir um Wälder und Bäume nicht herumkommen werden. Je mehr desto besser!

Kann irgendwann in der Zukunft zu wenig CO2 in der Luft sein?
  • Nicht in absehbarer Zeit.
  • Trotzdem muss die Menschheit auch darauf bedacht sein, dass der Kohlendioxidanteil in der Luft ein gewisses Level nicht dauerhaft unterschreitet, da es sonst zu sehr abkühlt.
  • Das Problem mit dem CO2-Gehalt ist, dass auch ein schnelles und starkes Absinken des Pegels eine sehr lange Latenzzeit nach sich zieht, während dessen sich die Atmosphäre nur recht langsam abkühlt. Und weil ein Kippprozess nicht ausgeschlossen werden kann, besteht mithin also auch die Gefahr einer Eiszeit.
  • Doch aufgrund der überaus moderaten Zeitskala eines solchen Effektes und unserer reichhaltigen Erfahrungen, die Erde kurzfristig zu erwärmen, können wir Bedenken bzgl. möglicher Unterkühlungen getrost hinten anstellen.


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